Stephan Hermlin

eigtl. Rudolf Leder; deutscher Schriftsteller; PDS; 1975 Vizepräs. des Internat. PEN-Clubs; 1990 Vizepräs. der Akademie der Künste der DDR; Veröffentl. u. a.: "Wir verstummen nicht" (Gedichte); "Die Kommandeuse", "In einer dunklen Welt" (Erz.); "Die Sache des Friedens" (Aufsätze); auch Übersetzungen

* 13. April 1915 Chemnitz

† 6. April 1997 Berlin

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 26/1997

vom 16. Juni 1997 (gi), ergänzt um Meldungen bis KW 15/2015

Herkunft

Stephan Hermlin (eigentl. Rudolf Leder) wurde in Chemnitz als Sohn jüdischer Eltern geboren. Das Pseudonym wählte er schon 1931 bei der Veröffentlichung seines ersten Gedichtes in einer Anthologie.

H.s Mutter Lola (Lea Laura) war eine geborene Bernstein aus Tarnov, Galizien. H.s Vater David Leder stammte aus Jassy, Rumänien, und war während des Ersten Weltkriegs als feindlicher Ausländer interniert. Später brachte er es als Kaufmann besonders während der Inflationsjahre zu beachtlichem Wohlstand, der vorübergehend auch eine bedeutende Kunstsammlung einschloß. 1920 ging er nach Berlin, 1925 kehrte er nach Chemnitz zurück und gründete eine neue Firma, die allerdings Ende der Zwanziger Jahre aufgelöst wurde. 1930 übersiedelte die Familie erneut nach Berlin, wo H.s Vater nun als kaufmännischer Angestellter und Vertreter arbeitete. Nach Hitlers Machtergreifung 1933 sorgten die Eltern für ...